kultur

Emsdettener Kinematograph auf Wanderschaft

Der Kinematograph hat eine bewegende Geschichte und lange Reise hinter sich.

Im Jahr 1906 gründete der Unternehmer Wilhelm Wiedau in Münster eines der ersten ortsfesten Filmtheater. Es folgten weitere Filialen im Münsterland.

1912 zog Wiedau nach Emsdetten und eröffnete 1913 das erste Lichtspielhaus an der Wilhelmstraße. Dort wurden erstmalig Kurzfilme präsentiert, was Anfang des 20. Jahrhunderts einer Sensation glich.

Drei Generationen lang wurde das Lichtspielhaus an der Wilhelmstraße weitergeführt. Da es ab einem gewissen Zeitpunkt in der Familie Wiedau keine Nachkommen mehr gab, wurde der Familie Hemersch, die das Gloria Kino in Emsdetten betrieb, angeboten, den Nachlass der Familie Wiedau zu übernehmen. Somit wanderte der Kinematograph von der Wilhelmstraße ins Gloria Kino, wo er auf dem Dachboden verwahrt wurde. Als das „Gloria“ abgerissen wurde, ist der „kleine braune Kasten“ wieder neu entdeckt worden und 2017 dem Heimatbund und somit der Stadt Emsdetten übergeben worden. Seitdem zählt der Kinematograph zu den Dauerausstellungsstücken im August-Holländer-Museum.

Für die Zeit des Umbaus des Museums ist der Kinematograph aber im Ruhr Museum in Essen zu sehen, ehe er im Frühjahr 2025 wieder zurück nach Emsdetten kommt.