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Nahwärmenetz am Gymnasium Martinum
Nahwärmenetz am Gymnasium Martinum
Das Gymnasium Martinum, die benachbarte Wilhelmschule und die angrenzende Zweifachsporthalle werden zukünftig durch eine neue zentrale Heizungsanlage mit Wärme versorgt. Das sogenannte Nahwärmeversorgungsnetz wird zwei alte Heizzentralen und Wärmeerzeugungsanlagen ersetzen. Die Gesamtkosten des Nahwärmenetzes belaufen sich auf rund 1,75 Millionen Euro – ein Betrag, der von drei Instanzen getragen wird:
- 875.000 Euro (50 Prozent) durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aus dem Programmaufruf „Kommunaler.Klimaschutz“
- 525.000 Euro (30 Prozent) durch das Land NRW
- 350.000 Euro (20 Prozent) durch die Stadt Emsdetten
Eingebettet ist das Projekt in einen gemeinsamen Antrag „Mehr Wirkung durch Kooperation – Investitionsoffensive für mehr Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften und Fuhrparks im Kreis Steinfurt". Neben dem Kreis Steinfurt arbeiten 20 Kommunen in mehr als 40 Projekten zusammen. Insgesamt werden kreisweit Fördergelder in Höhe von 15 Millionen Euro für investive Klimaschutzprojekte zur Verfügung gestellt.
Der Projektstand
August 2020 - Nahwärmenetz im Zeitplan
Die Arbeiten zum Bau eines neuen Nahwärmenetzes am Gymnasium Martinum liegen voll im Zeitplan. In den Herbstferien soll die neue zentrale Heizungsanlage fertiggestellt werden, die dann das Gymnasium, die benachbarte Wilhelmschule und die angrenzende Zweifachsporthalle mit Wärme versorgt.
Das Gymnasium Martinum und die Wilhelmschule werden bislang von zwei getrennten Wärmeerzeugungszentralen beheizt. Die angrenzende Zweifachsporthalle wird aktuell aus dem benachbarten Hallenbad mit Wärme versorgt. Die Kesselanlagen der Schulen haben das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht. Sie entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und arbeiten entsprechend ineffizient. Das bisherige Hallenbad wird nach Fertigstellung des neuen Kombibades an der Blumenstraße am alten Standort aufgegeben, sodass die Wärmeversorgung der Zweifachsporthalle mittelfristig nicht mehr sichergestellt ist. Die Sporthalle soll daher in das Wärmenetz der Schulgebäude integriert werden.
Da die betroffenen Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander liegen, bietet sich hier der Bau eines Nahwärmenetzes an. Dabei wird an einer zentralen Stelle Wärmeenergie erzeugt, die mehrere Gebäude mit Wärme versorgt. Diese Form der Wärmeerzeugung und –versorgung ist sehr effizient: Zum einen geht aufgrund der räumlichen Nähe wenig Energie verloren; zum anderen benötigt eine zentrale Wärmeerzeugung für mehrere Gebäude insgesamt weniger Platz in den zu versorgenden Liegenschaften als separate Heizungsanlagen.
Durch den Einsatz neuester Technik und das Zusammenspiel von konventioneller Heiztechnologie sowie regenerativer Energieversorgung werden zudem die CO₂-Emissionen erheblich verringert und eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet.
Die Gesamtkosten des Nahwärmenetzes belaufen sich auf rund 1,75 Millionen Euro – ein Betrag, der von drei Instanzen getragen wird: Das Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aus dem Programmaufruf „Kommunaler.Klimaschutz“ zu 50 Prozent mit 875.000 Euro gefördert, weitere 30 Prozent fördert das Land NRW in Höhe von 525.000 Euro, sodass für die Stadt Emsdetten ein Eigenanteil von 20 Prozent und somit 350.000 Euro verbleibt.
Vorzeigeprojekt in NRW
Das Emsdettener Nahwärmenetz ist ein Vorzeigeprojekt in Nordrhein-Westfalen: Vor einigen Tagen war ein Filmteam des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW vor Ort in Emsdetten, um den Baufortschritt zu dokumentieren. Sobald der Film fertiggestellt ist, wird er auf der Homepage der Stadt Emsdetten verlinkt.
Auch die Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Martinum wollen zur Kamera greifen, um die innovative Heizungstechnik ihrer Schule vorzustellen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Öffentlichkeitsarbeit zum neuen Nahwärmenetz in Emsdetten nicht wie geplant stattfinden. So wurde auf Pressetermine und Baustellenführungen bislang verzichtet. „Um die Bürgerinnen und Bürger und auch die Schülerschaft über das Projekt zu informieren, gehen wir zusammen mit dem Martinum jetzt ganz neue Wege", so Betina Loddenkemper vom Fachdienst Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Emsdetten. „Adressatengerecht wollen wir zusammen mit der Schule kleine Filmchen drehen. So soll die Maßnahme schön anschaulich und für jedermann verständlich dargestellt werden." Auch dieses Videomaterial soll über die Homepage der Stadt Emsdetten verlinkt und so für alle Interessierten zugänglich gemacht werden.
Juni 2019 - Förderbescheid eingegangen
Das Gymnasium Martinum, die benachbarte Wilhelmschule und die angrenzende Zweifachsporthalle werden zukünftig durch eine neue zentrale Heizungsanlage mit Wärme versorgt. Das sogenannte Nahwärmeversorgungsnetz wird zwei alte Heizzentralen und Wärmeerzeugungsanlagen ersetzen. Durch den Einsatz neuester Technik und das Zusammenspiel von konventioneller Heiztechnologie sowie regenerativer Energieversorgung werden die CO₂-Emissionen erheblich verringert und eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet. Die Gesamtkosten des Nahwärmenetzes belaufen sich auf rund 1,75 Millionen Euro. Das Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert. Der städtische Eigenanteil beträgt 350.000 Euro.
Bislang werden das Gymnasium Martinum und die Wilhelmschule von zwei getrennten Wärmeerzeugungszentralen beheizt. Die angrenzende Zweifachsporthalle wird aktuell aus dem benachbarten Hallenbad mit Wärme versorgt. Die Kesselanlagen der Schulen sind inzwischen in die Jahre gekommen und weisen nicht mehr die notwendige Effizienz auf. Das bisherige Hallenbad wird aufgrund des Baus des neuen Kombibades an der Blumenstraße in den kommenden Jahren am alten Standort aufgegeben, sodass eine langfristige Wärmeversorgung der Zweifachsporthalle nicht mehr sichergestellt ist. Die Sporthalle soll daher in das Wärmenetz der Schulgebäude integriert werden. Zur Erreichung der städtischen Klimaschutzziele sollen zudem die CO₂-Emissionen insgesamt reduziert werden, sodass eine Neuausrichtung der Wärmeerzeugung für den gesamten Gebäudekomplex erforderlich ist. Daher hat der Rat der Stadt Emsdetten bereits im Mai 2018 entschieden, das Projekt „Nahwärmenetz Gymnasium Martinum“ voranzutreiben und vorbehaltlich einer Förderung den notwendigen finanziellen Eigenanteil bereitzustellen.
Das neue zentrale Nahwärmeversorgungsnetz wird die bisherigen dezentralen Heizungsanlagen ersetzen und die drei Gebäudekomplexe Gymnasium Martinum, Wilhelmschule und Zweifachsporthalle durch im Erdreich verlegte Nahwärmeleitungen miteinander verbinden. Die Wärmeerzeugung wird zukünftig durch eine dem neuesten Stand der Technik entsprechende 3-Kessel-Anlage erfolgen. Die Primärenergieversorgung wird über regenerative Energien in Form eines Holzpellet-Brennwertkessels mit einer Leistung von 540 Kilowatt sichergestellt. Hierüber wird die Wärmegrundlast abgedeckt. Zur Spitzenlastabdeckung können zusätzlich zwei Gas-Brennwertkesselanlagen mit einer Leistung von je 630 Kilowatt zugeschaltet werden. Durch den Einsatz dieser modernen und effizienten Energie- und Wärmeversorgung können jährlich rund 370 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO₂ eingespart werden. Dadurch, dass eine zentrale Anlage gleichzeitig drei Gebäude versorgt, kann diese zudem effizient betrieben und die Wartungskosten gesenkt werden.
Das Nahwärmenetz am Gymnasium Martinum ist eine von 77 Maßnahmen, für die der Kreis Steinfurt im Juni 2017 in einem gemeinsamen Antrag „Mehr Wirkung durch Kooperation – Investitionsoffensive für mehr Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften und Fuhrparks im Kreis Steinfurt“ für insgesamt 20 kreisangehörige Kommunen im Rahmen des Projektaufrufes „KommunalerKlimaschutz.NRW“ Fördermittel beantragt hat. Das Förderprogramm wird aus EU-Mitteln finanziert und unterstützt Kommunen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen mit dem übergeordneten Ziel, Treibhausgasemissionen einzusparen. Der Fokus des Förderprogramms liegt auf den drei Handlungsfeldern Stromeinsparung, Wärme sowie Mobilität. Nach Vorprüfung aller Maßnahmen haben es insgesamt 45 in die Qualifizierungsphase geschafft, über die letztendlich eine Jury entschieden hat. Insgesamt werden dem Kreis Steinfurt 15 Millionen Euro Fördergelder für Klimaschutzprojekte zur Verfügung gestellt.