Freiflächenentwicklung

Freiflächenentwicklung

Im Jahr 2023 hat die Stadt Emsdetten ein neues Freiflächenentwicklungskonzept aufgestellt. Erforderlich war dies, da sich die Anforderungen an Grün- und Freiflächen weiterentwickelt haben und wichtige aktuelle Aspekte im Freiflächenentwicklungskonzept aus dem Jahr 2007 unterrepräsentiert waren.

Ziel der Neuaufstellung war es, städtische Grün- und Freiflächen ganzheitlich zu betrachten und ein Leitbild und eine Strategie zu entwickeln, nach welcher die Flächen künftig aufgewertet, ausgebaut, geschützt und gepflegt werden. Hierbei wurden besonders der Stadtraum und seine Ränder in den Fokus der Untersuchung genommen.

Übergeordnete Themen des Freiflächenentwicklungskonzeptes sind der Verlust der biologischen Vielfalt, der Klimawandel, der Verlust an Naturerfahrung und Umweltwissen, Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit. Die Umsetzung des Konzeptes soll zur Vernetzung der innerstädtischen Freiflächen untereinander und mit der umgebenden Landschaft beitragen, damit einerseits die Versorgung der Bevölkerung mit wohnortnahen Freiflächen für unterschiedliche Nutzungen (z. B. Sport, Entspannung, Naturerlebnis) gefördert wird und andererseits Biotopverbundflächen für einen Austausch von Pflanzen und Tieren bestehen.


Der Beschluss zur Neuaufstellung des Konzeptes wurde in der Ratssitzung am 21.12.2021 gefasst. Die Büros Reicher Haase Assoziierte und Greenbox wurden nach einem Vergabeverfahren mit der Erstellung beauftragt. Die Öffentlichkeit wurde bei der Erarbeitung intensiv beteiligt. Neben einer einmonatigen Onlinebefragung gab es an zwei Workshops auf dem Wochenmarkt sowie dem Stadtparkfest. Der Beschluss des fertigen Konzeptes erfolgte in der Ratssitzung im Juli 2024.

Das Konzept gliedert sich in vier aufeinander aufbauende Arbeitsschritte:

  • 1. Erfassung und Analyse

    In der Analyse lag der Fokus zu Beginn auf der Erfassung und der Bewertung der vorhandenen Grün- und Freiflächen. Die Ermittlung von Stärken, Schwächen, Entwicklungschancen und Risiken basiert auf Ortsbegehungen und der Auswertung von Geodaten und bestehenden Konzepten. In diesem Arbeitsschritt fand außerdem die erste Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Im Rahmen einer Online-Befragung wurden Ideen und Anregungen gesammelt, um das Konzept und insbesondere die Analyse zu qualifizieren.

  • 2. Vision 

    Die Erkenntnisse aus dem ersten Arbeitsschritt dienten dazu, eine Vision mit einem Zielsystem und einem räumlichen Leitbild zu formulieren. Die Vision fungiert als Rahmen und Richtschnur für das Freiflächenentwicklungskonzept und verdeutlicht die Grundausrichtung des Konzeptes. Das programmatische Zielsystem bildet eine inhaltliche Zielebene und das räumliche Leitbild verdeutlicht das angestrebte, zukünftige Bild der Freiraumstrukturen.

  • 3. Entwicklungsstrategie

    Die Vision bildet den Ausgangspunkt für die umsetzungsorientierten Grün- und Freiraumentwicklungsstrategien. Die Strategie konkretisiert die Aussagen der Vision. Sie gibt Antworten auf die in der Analyse ermittelten Schwächen und greift Stärken und Entwicklungschancen auf. Die Strategie dient insbesondere der Darstellung von räumlichen Verknüpfungen und der Verortung von Maßnahmen.

  • 4. Umsetzung

    Der vierte Arbeitsschritt ist eng mit der Entwicklungsstrategie verknüpft und beschäftigt sich vertiefend mit der Umsetzung des Freiflächenentwicklungskonzepts. Für zehn ausgewählte Grün- und Freiflächen und sieben weitere wichtige Einzelaspekte wurden konkrete Maßnahmen entwickelt, die in Steckbriefen ausgearbeitet wurden. Drei der zehn Maßnahmenflächen wurden im Rahmen der zweiten Öffentlichkeitsbeteiligung mit der Emsdettener Bürgerschaft diskutiert und geschärft.

Weiteres Vorgehen

Der Rat der Stadt Emsdetten hat in seiner Sitzung im Juli 2024 das Freiflächenentwicklungskonzept als Grundlage für die Entwicklung der städtischen Grün- und Freiflächen beschlossen. Zudem wurde die Verwaltung damit beauftragt, die Inhalte des Konzeptes, insbesondere die zehn Maßnahmenflächen, zu konkretisieren und für eine Umsetzung vorzubereiten. Mit den Bereichen Grünring, Innenstadt und Kleingartenanlage am Telgengrund soll begonnen werden. 

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