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Kommunale Wärmeplanung – in Emsdetten wird es bald konkret
Unabhängig von den Ergebnissen der politischen Diskussion steht die „kommunale Wärmeplanung“ in Emsdetten bereits im Fokus. Für das Stadtgebiet wird noch in diesem Jahr ein Konzept zur kommunalen Wärmeplanung erarbeitet.
Das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung soll Kommunen verpflichten, Strategien über die Bereitstellung von Wärme für das gesamte Stadtgebiet zu entwickeln und umzusetzen. Die Pläne legen fest, wie die Wärmeversorgung in einer Kommune organisiert werden soll, um die Energieeffizienz zu verbessern und erneuerbare Energiequellen zu fördern.
Im Ergebnis umfasst die Wärmeplanung verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Wärmerückgewinnung und die Umstellung auf erneuerbare Energieträger, wie Solarenergie, Biomasse oder Geothermie.
Ziel dabei ist es, die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien zu erhöhen und damit den Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren. Die Einbeziehung und die Kommunikation mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren sowie der breiten Öffentlichkeit sind der Stadt Emsdetten wie auch der Stadtwerke Emsdetten bei der Bearbeitung der Wärmeplanung wichtig. Intensive Beteiligungsprozesse werden im weiteren Verlauf folgen.
„Bei der Bearbeitung der Wärmeplanung wird es äußerst wichtig sein, sich dem Thema ergebnis- und technologieoffen zu widmen. Neben dem Kostenaspekt für die Kundinnen und Kunden muss die Wärme gesichert, individuell geliefert und abgerufen werden können“, so Philipp Wiggers von den Stadtwerken Emsdetten, der das Konzept miterarbeiten und mitbetreuen wird. Betina Loddenkemper, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Emsdetten ergänzt: „Ob Prozesswärme aus der Industrie, Abwärme aus den Abwasserleitungen, der Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen oder die Nutzung der Gasleitungen für andere Energieträger - wir werden die kommunale Wärmeplanung vielschichtig angehen und Lösungen erarbeiten.“
Für die Bearbeitung der „Kommunalen Wärmeplanung“ hat die Stadt Emsdetten bereits im Dezember 2022 einen Förderantrag gestellt. Mit der Bewilligung des Bescheides wird das Projekt voraussichtlich im vierten Quartal des Jahres starten können.
Hintergrund:
Die Ausgangslage in Emsdetten ist geprägt von einem hohen Bestand an Einfamilienhäusern (insbesondere aus den Jahren 1960 bis 2000) und großer Industriegebiete, die vielfach mit Gas versorgt werden. Neben dem sehr gut ausgebauten Gasnetz, gibt es in Emsdetten keine öffentlichen Wärmenetze.
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage steht Emsdetten vor großen Herausforderungen im Hinblick auf die Wärmewende. Im Sinne aller Interessensgruppen werden individuelle Lösungen zur künftigen Wärmeversorgung ausgearbeitet.
Aktuell werden in Neubaugebieten in der Regel keine Gasleitungen mehr verlegt. Die Kundinnen und Kunden entscheiden sich zum Großteil für Wärmepumpen oder auch vereinzelt für Pelletheizungen. Für das Neubaugebiet „West“ wird derzeit eine Machbarkeitsstudie für eine kalte Nahwärmeversorgung als Alternative erarbeitet.