Kommunale Wärmeplanung

Kommunale Wärmeplanung

Emsdetten plant für die Zukunft

Die Stadt Emsdetten hat das Ziel eines klimaneutralen Stadtgebiets bis zum Jahr 2040. Der Konzern Stadt Emsdetten hat beschlossen voran zu gehen und wird bis zum Jahr 2038 seine Emissionen deutlichst zu reduzieren und die verbleibenden Restemissionen kompensieren, damit eine bilanzielle Klimaneutralität entsteht. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es der Wandlung (Transformation) der Energiesysteme weg von fossilen hin zu klimaneutralen Energiequellen. Für die Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft und alle anderen bedeutet dies bis zum Jahr 2040 in den Bereichen Wärme, Strom und Mobilität umzudenken. Für den Strombereich sind Photovoltaik (Solarstrom) und Windkraft allgegenwärtig. Auch auf den Straßen sind Autos mit elektrischen Antrieben, sowie Lastenräder und E-Bikes vermehrt anzutreffen.

Der Bereich Wärme ist hingegen für viele Menschen nur schwer zu greifen, da sich hier der Handlungsbedarf nicht nur auf die heimische Heizung begrenzt. Es kommen weitere Fragestellungen hinzu: Wieviel Wärmeenergie benötigt mein Haus? Welche Maßnahmen zur Reduktion des Wärmebedarfs kann / muss ich wann treffen? Woher kommt meine Wärmeenergie?

Mit der kommunalen Wärmeplanung geht die Stadt Emsdetten genau diese Fragestellungen an und bietet den Bürgerinnen und Bürgern Hilfestellungen bei der Entscheidungsfindung. Ziel ist eine zukunftsorientierte, nachhaltige, wirtschaftliche und sozialverträgliche Wärmeversorgung für unsere Stadt.

Offenlage Wärmeplanung nun online! Zum Dokument und zur Beteiligung bitte hier klicken.

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Ende der fossilen Energieversorgung im Wärmesektor

  • Ziele der Bundesregierung – Klimaneutral 2045 

    Mit dem Klimaschutzgesetz hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 beschlossen. Bereits bis zum Jahr 2030 soll ebenfalls ein höheres Minderungsziel von 65% gegenüber dem Basisjahr 1990 erreicht werden. Dies sind 10%-Punkte mehr als bislang beschlossen.

    Weitere Informationen gibt es hier

  • Ziele der Stadt Emsdetten – Klimaneutrales Stadtgebiet 2040, klimaneutraler Konzern 2038

    Die Stadt Emsdetten hat sich analog zum Kreis Steinfurt und weiteren kreisangehörigen Kommunen das Ziel eines klimaneutralen Stadtgebiets bis zum Jahr 2040 gesetzt. Der Konzern Stadt Emsdetten, der neben der Stadterwaltung auch das Abwasserwerk, die Stadtwerke und TKRZ umfasst, möchte bis zum Jahr 2038 klimaneutral werden.

    Weitere Informationen finden Sie hier.


Erstellung der kommunalen Wärmeplanung

Die Bundesregierung hat mit dem Wärmeplanungsgesetz, welches am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, alle Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnenden verpflichtet, bis zum Jahr 2028 eine kommunale Wärmeplanung durchzuführen und einen Wärmeplan aufzustellen. Die Stadt Emsdetten hat bereits im Jahr 2023 die Analyse für die kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht und profitiert so von einer Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Der Wärmeplan stellt ein informelles Planungsinstrument für eine CO2-freie bzw. CO2-arme Wärmeversorgung und eine klimagerechte Stadtentwicklung dar. Er soll Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern eine Orientierung bei der Erneuerung von Wärmeversorgungssystemen geben, enthält aber keine Vorschriften zu bestimmten Wärmesystemen. 


Wärmebedarf

Der erste Schritt in der kommunalen Wärmeplanung umfasst die Analyse des Stadtgebiets hinsichtlich des Wärmebedarfs. Hierzu werden Energieverbrauchsdaten der Gebäude (Öffentlich, Privat, Gewerbe) anonymisiert und baublockweise erhoben. Hinzu kommen u.a. Daten von Schornsteinfegern (Anzahl und Art der Wärmeversorgung) und Gebäudekennwerte (wie Gebäudealtersklassen oder auch Daten des Landeskatasters NRW). Die Daten werden zu einer Übersichtskarte zusammengefasst, welche online veröffentlicht wird. Hieraus lassen sich Rückschlüsse auf Gebäudeblöcke, nicht jedoch auf einzelne Gebäude ziehen.

Wärmepotential

Im zweiten Projektschritt werden Wärmepotentiale ermittelt. Darunter fallen z.B. Abwärme aus der Produktion von Unternehmen, Abwärme aus Kanälen und Flüssen, aber auch gute Bodenbeschaffenheiten für Erdwärme (Tiefen-Geothermie). Auch diese Daten werden auf einer Gebietskarte der Stadt Emsdetten festgehalten.

Legt man beide Karten mit Wärmebedarf und Wärmepotential übereinander so ergeben sich -im besten Fall- Bereiche, in denen Bedarf und Potential zueinanderpassen und so eine Wärmeplanung in Form z.B. eines Wärmenetzes optimal umgesetzt werden könnte. In manchen Bereichen wird sich dahingegen auch zeigen, dass die Wärmeversorgung der Zukunft dezentral und individuell erfolgen muss, also zum Beispiel mit Solarthermie oder Wärmepumpen.

Zielszenario und Definition von Eignungsgebieten

Im letzten Schritt wird die Stadt Emsdetten die Ergebnisse der Analysen dazu verwenden, für das Plangebiet eine Struktur für eine zukünftige Wärmeversorgung aufzustellen. Ziel ist es hierbei Wärmenetzgebiete, Wasserstoffnetzgebiete und Gebiete für eine dezentrale Wärmeversorgung darzustellen. Dabei wird nicht das ganze Plangebiet vollständig unmittelbar betrachtet, sondern vorrangig 2-3 Fokusgebiete. In diesen Fokusgebieten sollen dann gezielt die Eigentümerinnen und Eigentümer angesprochen werden und zukunftsfähige Lösungen umgesetzt werden. Welche Gebiete besonders geeignet sind, wird sich aus der Analyse der Wärmebedarfe und Wärmepotentiale ergeben.

Wie geht es nach der Wärmeplanung weiter

Die Wärmeplanung soll Möglichkeiten für die künftige Wärmeversorgung aufzeigen und Orientierung für die Eigentümerinnen und Eigentümer bieten. Eine Erstellungsgarantie ist mit der Wärmeplanung jedoch nicht verbunden. Nach Beschluss der Wärmeplanung geht es an die schrittweise Umsetzung, wofür weitere Analysen und Planungen erforderlich sind und Akteure für die Umsetzung gefunden werden müssen.

Die Stadt Emsdetten wird nach und nach Quartiere betrachten und zielgruppenspezifische Empfehlungen veröffentlichen. Die Betrachtung umfasst jeweils eine Beteiligung der Öffentlichkeit, so dass gemeinsam mit den Menschen und Unternehmen in diesem Quartier zukunftsfähige Lösungen erarbeitet werden. 

Öffentlichkeitsarbeit

Eine kontinuierliche Information und Einbindung aller Bürgerinnen und Bürger, der lokalen Wirtschaft, der Politik und weiterer Akteure ist bei der kommunalen Wärmeplanung von besonderer Bedeutung. Aus diesem Grund lädt die Stadt Emsdetten zu verschiedenen zielgruppenspezifischen Veranstaltungen ein. Die Veranstaltungen werden rechtzeitig auf der Webseite der Stadt Emsdetten, auf den Social Media Plattformen und über die Tagespresse bekannt gegeben.

Was kann ich persönlich tun?

Energetische Sanierung von Bestandsgebäuden

Die kommunale Wärmeplanung, als Instrument der Stadtplanung und –entwicklung, soll Eigentümerinnen und Eigentümern von Immobilien eine Hilfestellung bei der zukünftigen Wärmeversorgung geben. Wie eingangs geschrieben umfasst die Wärmeversorgung aber noch weitere Aspekte, darunter die energetische Sanierung. Ein Gebäude, welches seit 50 Jahren nicht renoviert oder saniert wurde, benötigt für die gleiche Wohnraumtemperatur deutlich mehr Energie als ein neues, gut isoliertes Gebäude. Je besser Gebäudeteile wie Wände, Fenster/Türen, Dach oder Kellerwände gedämmt bzw. isoliert sind, desto geringer ist der Wärmebedarf.

Eine Handreichung zum Thema Sanieren hat der Münsterland e.V. zusammengestellt. Die Broschüre können Sie hier kostenlos herunterladen.

Eine weitere Informationsmöglichkeit bietet der Verein Energieland2050 e.V., welcher vom Kreis Steinfurt, allen kreisangehörigen Kommunen und Stadtwerken gegründet wurde. Unter energieland2050.de erhalten Sie nicht nur Hilfestellungen zur Sanierung, sondern auch zu den Themen Solarenergie, Begrünung oder Klimafolgenanpassung. Ein besonderer Service ist die telefonische Erstberatung durch einen fachkundigen Energieberater. Den aktuellen Kontakt sowie die Sprechzeiten erfahren Sie unter www.energieland2050.de/energieberatung


Nutzerbedingte Einsparungen

Mieterinnen und Mieter können ihre Energiebedarfe z.B. über nutzerbedingtes Verhalten oder energieeffiziente Geräte reduzieren. Hinzu kommt die richtige Wahl eines Versorgungsanbieters. Angebote für Beratungen gibt es hierzu von den Stadtwerken Emsdetten, dem Verein energieland2050 e.V. des Kreises, der Verbraucherzentrale oder auch der Caritas, z.B. mit einem Stromspar-Check.

Informationen zu energieeffiziente Produkten bietet das Umwelt Bundesamt auf seiner Internetseite.

Solare Energienutzung in Form von Balkon-Photovoltaikanlagen ist für viele Mieterinnen und Mieter eine weitere Möglichkeit Energiekosten zu reduzieren. Je nach Zustimmung der Vermieterin / des Vermieters können diese Anlagen auf Flächen aufgestellt bzw. an Balkonen und Fassaden angebracht werden.
Die Servicestelle Sonne unter https://www.energieland2050.de/sonne/ bietet aktuelle Informationen, Vorträge und informiert über mögliche Förderungen.


100 kostenfreie Energetische Erstberatung für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer

Die Stadt Emsdetten bietet im November und Dezember 2024 insgesamt 100 kostenfreie energetische Erstberatungen für Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohnhäusern an, welche von ihnen selbst bewohnt werden. Die Erstberatungen haben eine Länge von ca. 45 Minuten und geben einen Einblick in gesetzliche Vorgaben, mögliche Fördermöglichkeiten und den Einstieg in die Sanierungsplanung. Jeder Haushalt erhält zudem ein kompaktes Informationspaket, wie den gedruckten Sanierungsleitfaden oder auch Hinweise zur Wärmeplanung.

Die Beratungen finden vor ort in ihrem Gebäude statt, so dass sich der Energieberater einen Eindruck machen kann. Durchgeführt werden die Beratungen durch das Büro Austrup Ingenieure Emsdetten, die Anmeldungen erfolgen über das Terminportal der Stadt Emsdetten. Die Beratungen werden Mittwochs und Donnerstags angeboten, jeweils drei am Vormittag und drei am Nachmittag.

 

Update!
Die Termine sind inzwischen komplett ausgebucht!

 

  • Stadtgebiet Süd-Ost (östlich der Bahnlinie und südlich der Hansestraße, inkl. Hembergen)
  • Stadtgebiet Nord-Ost (östlich der Bahnlinie und nördlich der Hansestraße inkl. Sinningen und Kleine Schweiz)
  • Stadtgebiet Nord-West (westlich der Bahn und nördlich der Borghorster Str. / Mühlenstraße)
  • Stadtgebiet Süd-West (westlich der Bahn und südlich der Borghorster Str. / Mühlenstraße)
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Umfrage für Unternehmen in Emsdetten

Als zentraler Baustein hat die kommunale Wärmeplanung das Ziel, die derzeitige Wärmeversorgung auf dem gesamten Gebiet der Stadt Emsdetten zu analysieren, Potenziale zu ermitteln, sowie Maßnahmen zu erarbeiten, welche den Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung aufzeigen. Als Teil der lokalen Wirtschaft gehören Sie zu den zentralen Akteuren. Die Identifizierung von möglichen Abwärmepotenzialen ist ein wichtiger Baustein, um ein klimafreundliches Wärmeversorgungssystem aufzubauen und anfallende Abwärme zu nutzen. Für die Erstellung von Analysen und Ermittlung von Potenzialen ist Ihre Mithilfe durch die Datenbereitstellung von großer Bedeutung.

 

Bitte füllen Sie bis zum 22. März den Online-Fragebogen aus. Über diesen Link gelangen Sie zu dem Fragebogen, welcher mit der Evasys-Software erstellt wurde. Bei der Speicherung und Verarbeitung der Daten unterliegen wir den Regelungen des Datenschutzes.  

 

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Guido Wermers vom Fachdienst 61 – Stadtentwicklung und Umwelt.